Mittwoch, 17. Mai 2017

In der Zwischenzeit

Hallo liebe Leserschaft,

es ist nun schon eine ganze Weile her seit dem letzten Eintrag. Ich bin einfach nicht dazu gekommen, weiter zu schreiben. Teils aus Zeitmangel, teils aus Frust. Aber der Reihe nach.

Bankproblem:

Wie bereits im Nachtrag vom 30.3.2017 erwähnt, hatten wir einen Termin bei der Hypovereinsbank (HVB). Es war alles soweit in Ordnung. Alles wurde besprochen. Und am Ende unterzeichneten wir den Kreditvertrag. Ich hatte aber so ein komisches Bauchgefühl, dass irgendwas nicht berücksichtigt wurde. Konnte es aber nicht genauer festlegen, was es war. Mit der Bankberaterin gingen wir die Kostenseite nochmal durch. Die Summe für die Baufirma war berücksichtigt, die Ablösung des Grundstückskredits, die Nebenkosten und ein Puffer für evtl. noch nicht bedachte Kosten. Sah eigentlich alles gut aus. Auf der Habenseite waren die Posten Eigenkapital, Eigenleistungen und bisher von uns bezahlte Kosten in Abzug gebracht. Sah eigentlich auch gut aus. Also sind wir mit einen mehr oder weniger beruhigtem Gefühl nach Hause gefahren.  Bis es mir dann abends wie Schuppen von den Augen fiel: Auf der Kostenseite ist der Wert der Eigenleistungen ja gar nicht mit drin auf der Habenseite aber schon! Zur Verdeutlichung: Hätte ich die Leistungen, die wir selbst vornehmen von Handwerkern oder meiner Baufirma machen lassen, würde sich ja auch die Bausumme erhöhen. Dies hatte die Bearbeiterin der Interhyp völlig außer Acht gelassen. Somit war der Betrag, der für Nebenkosten und als Puffer gedacht war, durch die nur einseitig angesetzten Eigenleistungen aufgezehrt.
Also am nächsten Tag gleich mit der Bank und der Interhyp gesprochen und das Problem erläutert. Wir haben dann vereinbart, dass wir 10.000 € mehr benötigen und die HVB ein neues Angebot sendet. Das kam dann auch unverzüglich, aber mit einen um 0,1%-Punkte höherem Zinssatz, obwohl sich seit dem ersten Angebot der Interhyp und nun die zugrundeliegenden Zinsen nach unten entwickelt hatten. Dies war inakzeptabel. Nach Rücksprache war die Bankberaterin dann aber doch bereit den ursprünglichen Zinssatz zu gewähren. Den neuen Kreditvertrag haben wir dann am 28.4.2017 unterschrieben.
Da wir einen Teil der Kreditsumme über die KfW als KFW-Energie-Effizienzhaus 55 finanzieren wollten, benötigen wir eine spezielle Online-Bestätigung. Dazu unter Bauunternehmen mehr.

Abriss Wochenendhaus:

Mit tatkräftiger Unterstützung von der Familie haben wir das alte Haus Stück für Stück zurückbauen können. Vieles von dem Inventar haben wir einfach nur noch verschenkt. Den Rest holt die Sperrmüllabfuhr hoffentlich heute ab. Über Himmelfahrt werden mein Schwager, Schwiegervater und ich, die Dachkonstruktion und evtl. auch alles andere bis auf das Fundament abreißen können. Zum Glück ist vieles im Haus aus Holz, das mein Schwiegervater gebrauchen konnte bzw. ein netter Nachbar für seinen Ofen sich abgeholt hat. Restliches Material wird im nahe gelegenen Wertstoffhof entsorgt werden müssen. Die Kosten halten sich hoffentlich in Grenzen, so dass wir am Ende die Kosten der Entsorgung mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Möbel begleichen können und uns der Abriss letztendlich nur unsere Arbeitszeit- und –kraft gekostet hat. Anbei ein paar Bilder über den Fortschritt des Abrisses:









Problem Vermesser:

Ende April war die Vermesserin da und hat im ersten Schritt unser Grundstück ausgemessen. Positiv für uns: Unser Grundstück in der jetzigen Umzäunung ist zu klein. Die wahren Grenzen liegen jeweils links und rechts 20cm weiter auf den Nachbargrundstücken. Aber das wird erst wichtig, wenn wir nächstes oder übernächstes Jahr die Außenanlagen machen wollen.
Die Vermesserin hatte nun die Aufgabe einen Lageplan des Hauses zu erstellen, also den bisher geplanten Grundriss in das Grundstück einzuzeichnen. Das Problem nach der jetzigen Planung ist, dass die Abstandsfläche zum Nachbarn westliche Seite die 3 m Mindestabstand um 9 cm unterschreiten wird. Da das Gebäude aber eine Garage ist und die mittlere Wandhöhe 3 m nicht überschreitet, ist nach meinen Recherchen, keine Abstandsfläche notwendig. Und darin liegt das Problem. Die Vermesserin bzw. auch in ihrem Büro gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, was unter mittlerer​ Wandhöhe zu verstehen ist. Nach meiner Auffassung bezieht es sich auf die jeweilige Wand um deren Abstandsfläche es geht. Das deckt sich auch mit der telefonischen Aussage der unteren Baubehörde. Die Vermesserin ist aber der Ansicht, dass man alle Wände mit einbeziehen muss. Also alle vier Wände. Und da unsere Garage ein Satteldach bekommt, sind die Giebelwände natürlich höher, somit auch die mittlere Wandhöhe.
Sie hat sich mit dem Bundesverband der Vermesser und der oberen und unteren Baubehörde in Verbindung gesetzt. Keine eindeutige Meinung zu bekommen. Rechtsprechung gibt es auch noch nicht, da die Brandenburgische Bauordnung erst seit 1.7.2016 in dieser Fassung existiert und damit zu neu ist.
Wir haben uns dazu entschlossen, den Bauantrag mit dieser Unterschreitung abzugeben und auf die Meinung des Bauamtes zu warten. Ggf. muss dann eine kleine Planänderung erfolgen.

Bauunternehmen:

Seit Ende März haben das Bauunternehmen, die in Zusammenarbeit mit einem ihrer Architekten das Haus nach unseren Entwürfen planen, und wir, im Email-Austausch Anmerkungen und Wünsche zu den Grundrissen und Schnitten, bis auf Kleinigkeiten das Haus entwickelt. Den Rest an Fragen und Bedenken wollten wir im Planungsgespräch klären und alles finalisieren.
Nur leider sah das die Baufirma anders. Als Planungsgespräch war der Termin Mitte März gedacht, an dem wir den Bauvertrag unterschrieben hatten. Leider war die Kommunikation ein bisschen missverständlich, da auch der Mitarbeiter der Baufirma seit Anfang April im Urlaub war.

In der Zwischenzeit kam auch die erste Abschlagrechnung der Baufirma, die terminiert war für den Zeitpunkt „nach Vertragsunterzeichnung, nach Planungsgespräch“. Dieses Planungsgespräch haben wir dann noch bekommen und ich habe die Rechnung bezahlt.

Es gab aber noch ein weiteres Missverständnis. Seit Ende März versuche ich die Online-Bestätigung, dass unser Haus den KfW-Standard 55 einhält, von dem Bauunternehmen zu bekommen, da man mir sagte, sie arbeiteten mit einem Energieberater zusammen. Es ginge aber erst nach dem alle Grundrisse, Fenster etc. final festgelegt sind. Verständlich. Als wir nun soweit waren und alles besprochen hatten, bekam ich den EnEv-Nachweis, Berechnungen und den Entwurf des Energieausweises. Nur, dass das nicht das war, was die Bank von mir bzw. einem von der KfW zertifizierten Energieberater benötigte. Heraus kam dann Anfang Mai, dass man mir diese Bestätigung nicht liefern könne, da der Architekt nicht zertifiziert sei.  
Es blieb mir nichts anderes übrig als einen zertifizierten Energieberater hinzu zu ziehen. 

Energieberater:

Gefunden hatte ich sehr schnell jemanden und sandte alle Unterlagen, die ich bisher hatte. Heraus kam, dass unser Haus die Kriterien eines KfW-55-Hauses nicht erfüllt. Wir waren erstmal bedient. Zum Glück haben wir es schriftlich fixiert, dass die Baufirma uns ein solches Haus hinstellt. 
Das Problem ist, dass wir keine Dämmung wollten, sondern alles über eine dickere Außenwand in Verbindung mit einer Erdwärmepumpe hinbekommen wollten. Aber anscheinend sind die Kältebrücken, d.h. Verbindungen Wand zu Dach oder auch die Fenster- und Türöffnungen, das Problem, das den Primärenergiebedarf bzw. den Transmissionswärmeverlust über die Grenzwerte steigen lässt. Schweren Herzen haben wir uns dazu entschieden, doch nur eine 24er Mauerstärke mit einer 12er mineralischen Dämmung zu nehmen, um dem Haus von außen eine geschlossene Hülle zu geben.
Zurück zur Energieberaterin: Sie machte mir deutlich, dass sie eigentlich keine Lust auf dieses Projekt hätte, aber mir dennoch ein Angebot übersenden wollte. Beim Rückruf vorgestern machte sie es noch deutlicher. "Haben Sie ein anderes Opfer gefunden?" Oder "wenn Sie niemand anderen finden, der Ihnen hilft, können Sie sich nochmal melden." Vielen Dank und tschüss. Zum Glück gibt's ja mehrere Experten. Einfach die nächste auf der Liste unter www.energie-effizienz-experten.de genommen und angerufen. Und siehe da. Die Online-Bestätigung scheint kein Problem zu sein. Der aktuelle Stand ist nun, dass wir auf die neuen Berechnungen der Baufirma warten, damit ich sie der Energieberater in schicken kann.

Ich hoffe, ich komme jetzt wieder öfter dazu, diesen Blog zu schreiben. Bis demnächst.